Narren feiern von Herzen


Sie machten den Anfang: Mit dem Einmarsch der Roten Husaren aus Bad Ems wurde der gelungene Abend eröffnet.

Ein donnerndes Helau auf das fulminante 5. Kreisnarren-Treffen im Bad Emser Marmorsaal

Die Narren schunkeln, singen, lachen. Sie lassen es im Marmorsaal so richtig krachen. Das Parkett wölbt sich, die Kronleuchter wackeln: Die fünfte Jahreszeit beschert der Region zwischen Aar, Lahn und Rhein wieder ein Stimmungshoch und macht den Rhein-Lahn-Kreis zu einer Hochburg des Frohsinns. Ein donnerndes Helau auf das 5. Kreis-Narrentreffen in Bad Ems.

RHEIN-LAHN. Draußen ist es bitter kalt, drinnen kocht die Stimmung hoch. An die 500 närrische Vereinsvertreter, Aktive und Ehrengäste zeigen eindrucksvoll, was sie an Humor auf der Pfanne haben. Die Repräsentanten der Politik, gewohnt närrisch und rundum gut drauf, nehmen ihre totale Entmachtung sichtlich gelassen hin. Keine Spur von Sorge bei Politikern wie Staatssekretär Roger Lewentz, dem Bundestagsabgeordneten Josef Winkler, dem Landtagsabgeordneten Frank Puchtler oder Bürgermeister Josef Oster. Sie setzen gerne mal die Narrenkappe auf.

Sich selbst und anderen: Diesmal dem Nastättener Karnevalisten Wolfgang Strobel vom NCC, der für seine besonderen Verdienste um den Karneval im Blauen Ländchen vom Kreis-Obernarren (Landrat) Günter Kern die begehrte Rhein-Lahn-Kapp erhält. Flitterbomben explodieren, Konfetti rieselt von der Decke. Das Volk jubelt - der Hausmeister stöhnt.

Überhaupt: Das rund vierstündige Programm, das Landrat Günter Kern, Kurdirektor Reinhard Hoppe und der Geschäftsführer der Rhein-Lahn-Zeitung, Udo Zöllner, als gemeinsame Gastgeber auf die Beine gestellt haben, lässt wieder keine Wünsche offen. Die richtige Mischung aus Stimmungsmusik, Tanzvorführungen mit jeder Menge Akrobatik und der peppigen Moderation durch Manfred & Manfred (der Zeitungs-Wolf und der Kreisverwaltungs-Radermacher) lässt pausenlos die Wände des altehrwürdigen Marmorsaals wackeln. Nach dem großen Finale wird auf dem Parkett zur flotten Musik der Skyliners getanzt, bis die Socken qualmen. Erst nach Mitternacht beruhigt sich das Narrenvolk.

Der Reihe nach: Mit Pauken und Trompeten marschieren die Bad Emser Roten Husaren und der Dausenauer Spielmannszug ein - die Reise des Fastnachts-Schiffes beginnt.

Für einen atemberaubenden Abstecher in die Karibik sorgt die Große Tanzgarde des CCO Lahnstein: wunderbar, was hier dem Publikum geboten wird. Doch Tanzen liegt dem Narren des Rhein-Lahn-Kreises ganz offensichtlich im Blut: Der Gardetanz der Emser Karnevals-Gesellschaft und die feinen Leistungen der Showtanzgruppen Flashlights aus Nievern sowie Sunrise des Fachbacher Carnevals-Vereins kommen gut an.

Das Männerballett des Niederlahnsteiner Carneval Vereins (die "Clowntänzer" haben einfach herrliche Frisuren) sorgt wie immer für viel Gelächter, bevor Werner Schreiner (Kamper Karnevals Club) mit stimmungsvollem Gesang das Programm fortführt. Es folgt ein spektakulärer Auftritt: Die Tanzgarde Grün-Blau Holzheim zeigt, warum sie bei den Deutschen Meisterschaften gewonnen hat. Und nach den Gratulationen für Kappenträger Strobel wird es geheimnisvoll: Mit dem Showtanz "Roses of Darkness" sorgt der TSC Schwarz-Weiss Winden für einen Hingucker ganz in Schwarz, der durch die Bad Emser Gugge-Musik mit Getöse abgelöst wird. Für den letzten Akt sorgt die Traditionsgarde Rot-Weiss mit ihrem Showtanz "Time Machine": Sie transportiert die Narren von der Steinzeit bis zur Fußballweltmeisterschaft. Toll!

Und zwischen den Vorträgen gibt's wie immer jede Menge Küsschen, Orden und Tuschs. Kein Wunder bei dem Aufmarsch von Prinzenpaaren, Prinzessinnen und Honoratioren. Ein dreifach donnerndes Helau auf das 5. Kreis-Narrentreffen.

Auszug aus der Rhein-Lahn-Zeitung vom 27. Januar 2007